Rotkäppchen Teil 2

by Kaala Dil

Jeder kennt ja die Geschichte von Rotkäppchen, wie sie zu ihrer Oma in den Wald ging 

und gemeinsam mit dem Förster den Wolf besiegte.
Wie aber ging es eigentlich mit Rotkäppchen weiter ?
Was hatte sie nach all dem gemacht ?
Märchen enden immer mit offenen Fragen, die meist nie beantwortet werden.
Heut erzähl ich euch mal eine weitere Geschichte, die Rotkäppchen erlebte als sie ein wenig älter war.

Ein heißer Sommertag steht uns bevor.
Es ist schon 10 Uhr am frühen Morgen, das Thermometer zeigt schon 28° im Schatten an.
Die Tür des Balkons öffnet sich und eine 21jährige heiße, braun gebrannte, schwarzhaarige Schönheit ..... nur mit einem weißen Bikini und ein Glas Vodka bekleidet ....
betrat den Kunstrasen, der schon jahrelang auf dem Balkon lag.
Sie blickte auf ihren heißgeliebten Liegestuhl und streckte dabei ihre Glieder, um all die Anspannungen der letzten Arbeitstage los zu werden.
Bevor sie sich in diesen besagten Stuhl legte, schaute sie noch einmal über die Brüstung des Balkons und nahm einen tiefen Lungenzug von Abgasen von der unter ihr
verlaufenden Hauptstrasse.
"Aaaaaaaaah, herrlich ...... endlich Urlaub" stieß sie vor Wollust aus.
Sie ließ ihren, von Natur aus geilen Body ........ an dem kein Gramm zuviel war ...... sanft in den Liegestuhl gleiten.
Genussvoll schloß sie ihre Augen und lies all die Sonnenstrahlen, die der Morgen zu bieten hatte, ihren makellosen Körper umschließen.
Endlich, der erste Urlaub.
Den hatte sich Olga, die geile Bitch ..... nach all den Anstrengungen mit ihrem Boss (auf und unter seinem Schreibtisch) ..... auch redlich verdient.
Drei Wochen Ruhe, drei Wochen Party, drei Wochen Sonne.
Nein.
Vor Olga Vodkaja, der heißen Schnecke ....... stand ein Abenteuer, von dem sie noch nichts ahnte.

 

Nach dem dritten Tag Sonne, den sie immer noch auf dem Balkon verbrachte, klingelte das Telebim.
Olga hatte keine Lust auf zustehen und ließ es einfach bimmeln.
Nach ca zwei Minuten verstummte das bimmeln, um nach einer Minute wieder anzufangen .... mit jedem Ring Ring, wurde es nerviger.
Dieses dämliche Ring Ring drang tief in ihren Kopf ..... wobei das Echo des Klingelns, an den Innenwänden ihrer Birne, immer wieder abprallte.
Nach dem dritten Anruf quälte sich sich endlich aus ihrem Liegestuhl und ging die 3 Schritte zum Telebim.
Genervt von der Ruhestörung giftete sie ins Telebim: "WAAAAAAAAAS ?!"
Am anderen Ende räusperte sich ein kleines zaghaftes Stimmchen "Olga ? Olga bist du es ?"
Olga erkannte die Stimme ihrer Oma und nahm sich zusammen. Oma war immer für sie da gewesen.
Da wo ihre Mutter und Vater versagt hatten, war Oma immer zur Stelle. Sie hatte ihr immer aus der größten Not geholfen.
Oma war wie eine Mutter für Olga.
"Hey Oma, wie geht es dir denn ?" erwiderte Olga sehr freundlich.
"Ich hab endlich Urlaub bekommen und genieße ihn allein auf Balkonien"
"Balkonien? Hattest du da einen langen Flug ? Ist das Hotel wenigstens schön ?" fragte die leicht senile Omi.
"Nein Oma, Balkonien bedeutet das ich zu Hause auf meinem Balkon Urlaub mache .... ich bin nicht weg geflogen."
"Achsoooooooo, ach ja, ich werd alt .... mit euren neumodischen Begriffen komm ich nicht mehr klar.
Olga, was ich dich fragen wollte .... ich bin total durcheinander, meine Abführzäpfchen und meine anderen Tabletten
die ich für .... ach was war das noch mal .... nehmen muss .... beide sind weg. Ich weiß auch nicht was ich noch machen soll.
Kannst du nicht mal bei mir vorbei kommen und mir helfen ?"
Olga immer Bereit ihrer Oma zu helfen " Klar Oma, ich pack ein paar Sachen und bin dann morgen Abend bei dir."
"Ich danke dir meine Kleine ..... ich hab dich lieb."
Mit einem leichten Lächeln, über die Schusslichkeit ihrer Oma....... legte sie den Hörer auf.
OK ..... Urlaub wird bei Oma weiter geführt.

Noch am selben Abend fing sie an ein paar Klamotten zu packen. Sie schätzte mal das sie ca 3-4 Tage bei Oma bleiben sollte.
Da sollten 3 große Koffer an Klamotten reichen. Man weiß ja nie was für Wetter bei Oma wird. Man muss für alle Fälle vorbereitet sein.

 

Die kommende Nacht, konnte sie vor Sorge weil es Oma so schlecht geht, kaum schlafen.
Immer wenn sie ein Auge zu machte, ging das andere auf. Nach ein paar Stunden war sie so genervt davon, das sie unter die Dusche ging.
Kaltes, eiskaltes Wasser rieselte auf ihren heißen, straffen glatten Körper. Kein einziges Haar auf ihrer Haut hinderte die Wassertropfen die Richtung zu wechseln.
In jede Pore und jedes Schlupfloch drang das Wasser. Es umspülte die tiefsten und dunkelsten Geheimnisse ihres Körpers.
(Im nächsten Leben werde ich Wasser )
Lange ...... laaaaaaaaange stand sie da und genoss den Lauf des Wassers auf ihrer seidigen Haut.
Nach 2 Stunden stieg sie durchgefroren und zitternd aus der Dusche. Jetzt war sie zumindest nicht mehr müde.
Mit einem Fön ließ sie sich ihren perfekten Body wieder trocken und warm blasen.


Es war nun 7 Uhr in der Früh. Zeit endlich die Reise zur Oma anzutreten.
Es würde ca einen Tag dauern um bei ihr aufzuschlagen.
Sie schnappte sich ihre Koffer und machte sich auf zur Bushaltestelle. Nach ca. 20 Minuten kam ihr Bus.
Mit ihren 3 großen Koffern und 3 Handtaschen drängelte sie sich durch den engen Gang. Rempelte sämtliche Leute an und kam aus dem
"Entschuldigung" sagen nicht mehr heraus.
Sobald sie einen freien Platz gefunden hatte. versuchte sie ihr Gepäck irgendwie zu verstauen.
Sie packte die Koffer irgendwie übereinander und freute sich, das das hielt .... danach sank sie halb erschöpft auf ihren Sitz.
Der Bus fuhr mit einem leichten Ruck los.
Tja, das war zuviel für die gut gestapelten Koffer. Diese konnten den Kontakt untereinander nicht halten und rutschen laut polternd vom Sitz herunter.
Genervt davon stand Olga wieder auf und stapelte die Koffer erneut. Nach 15 Minuten Fahrt, hatte sie es dann irgendwie geschafft das die Koffer an ihrem Platz blieben.
Nun freute sie sich auf ein paar Stunden Busfahrt .... ihrer Oma immer näher kommend.
Die Sonne schien schon wieder mit ihrer ganzen Kraft durch die Scheiben des Busses auf Olgas Gesicht.
Durch das Geschunkel der Fahrt und die Wärme der Sonne schlief sie dann irgendwann ein.
Sie bemerkte nicht das der Bus immer zwischendurch anhielt und Leute ein und ausstiegen.
Vllt war sie ja auch im Traum schon bei ihrer Oma.
Irgendwann wurde sie von dem Busfahrer wachgerüttelt, der sie nervig anfauchte
"Letzte Haltestelle, sie müssen aussteigen."
Total orientierungslos begriff Olga langsam das es schon Abend war und sie in ihrem alten Heimatdorf angekommen war.
Sie stieg aus und nahm erst einmal einen kräftigen Atemzug von der, mit Kuhmist und Schweinekacke geschwängerten Dorfluft.
"Ja, ich bin zu Hause." murmelte sie mit einem freudigen Gesicht vor sich hin.

 

Sie nahm ihre Koffer, die der Busfahrer freundlicher Weise aus seinem Bus geworfen hatte und machte sich auf den Weg.
Oma wohnte nicht im Dorf bei dem gemeinen Volk. Sie hatte eine idyllische Hütte, mitten im Wald, weit weg von dem Gestank der Ortschaft.
Es war noch ein etwa 2 Stunden Fußmarsch von Olga zu bewältigen.
Ein Weg, der mit ihren Koffern bestimmt nicht leicht werden würde, aber egal, Oma wartet.
Sie ging die Dorfstraße entlang und wurde von einigen Dorfbewohnern angestarrt, die sie mit ihren Blicken verfolgten.
Oh man das war ihr sowas von peinlich, sie hatten sie wahrscheinlich erkannt.
Ja man kannte sie hier.
Sie hatte auch zu Kindheitstagen einige Freunde hier im Dorf, aber hatte sich nicht mehr gemeldet als sie in die große Stadt gezogen war.
Dann kamen zwei junge Frauen auf sie zu und quatschen sie an.
"Hallo ...... bist du nicht ? Du bist es doch oder ?"
" Wer soll ich sein ?" fauchte Olga zurück
"Doch du bist es ..... du bist Rotkäppchen ..... Ich bin dein allergrößter Fan seit Kindheitstagen. Willkommen zurück in unserer Gemeinde."
Olga verdrehte genervt die Augen. Das fehlte ihr gerade auch noch. Zwei Dorftrullas als Fan, die sie aufhielten.
"Ja, die bin ich .... aber das ist schon lange her." erwiderte sie genervt
"Willst du zu deiner Oma ? Wir haben sie auch schon lange nicht mehr gesehen."
"Ja ich will zu meiner Großmutter, sie ist krank und hat mich gerufen .... so nun muss ich aber los .... keine Zeit mehr, mir von Euch die Ohren voll sabbern zu lassen."
Olga schob mit einem kleinen Stoss eine der Bauerntrampel beiseite um ihren Weg fortzusetzen.
Nach ein paar Schritten rief die eine Dorftussi ihr hinterher:
"Pass auf, wenn du durch den Wald gehst .... es ist gefährlich."
"Wieso ? " Olga drehte sich um und schaute sie verständnislos, auf eine schnelle Antwort wartend.
"Vor ein paar Jahren war eine Zauberin hier und hat den Wald verzaubert ... es geschehen merkwürdige Dinge in dem Wald."
"Merkwürdiger wie ein Wolf, der meine Oma fressen wollte ? " fragte Olga mit einem hönischem Lächeln
Beide schauten mit großen ängstlichen Augen zurück und nickten schnell mit dem Kopf.
"Naja ..... damit werd ich schon fertig ... wäre ja nicht das erste mal." sprach Olga und setzte ihren Weg fort.

 

Olga erreichte die Grenze des Dorfes und sah den Wald, der ca 200 Meter vom Dorf entfernt lag, vor sich.
Ohje, als sie den Wald sah ließ sie ihre Koffer vor Schreck fallen.
Irgendwie hatte sie ihn etwas anders in Erinnerung. Früher war es ein schöner Laubwald, der grün und freundlich erstrahlte.
So das man Lust darauf bekam darin spazieren zu gehen.
Jetzt sah er irgendwie bedrohlich und leicht angsteinflößend aus. Das Grün der Blätter war verschwunden.
Alte knorrige Äste, die den anschein hatten als seien sie einem Brand ausgesetzt gewesen, ragten in den Himmel.
Die kleinen Büsche am Boden waren nur noch spärlich mit Blättern behaftet.
Wenn man versuchte in den Wald hinein zu schauen, sah man nur noch Dunkelheit.
Dunkelheit die irgendwie auf einen wartet um einen zu verspeisen.
Ein Schauer, gefolgt von Entenhaut, überströhmte ihren gesamten braungebrannten Superkörper.
Hatten die Dorftrullas recht ? Ist es wirklich gefährlich den Wald zu betreten ? Was ist hier passiert ? Lebt Oma überhaupt noch ?
Wo ist der Koffer mit dem Vodka ?
Mit leichter Panik behaftet, kramte sie in ihren Koffern herum und suchte ihr Beruhigungsmittel.
Olga setzte die Pulle an und trank einen heftigen Schluck.
Nach ein paar Minuten wandelte sich ihre Panik in Mut. Mut dem Wald entgegen zu treten und zu zeigen, das Rotkäppchen wieder da ist.
Rotkäppchen, die den Wald und das Dorf von einem bösen Wolf befreit hatte.
Erneut machte sie sich geistig und mental bereit, den Kampf gegen das Böse auf zu nehmen.
Noch einen kräftigen Schluck und los gings.
Fest entschlossen krallte sie ihre Koffer und schritt wagemutig den schmalen Weg zum Wald entlang.
The Black Forrest... so wie er jetzt von Dorf genannt wurde ...... kam immer näher und näher.
Am Rand des Dorfes hatte sich eine kleine Gruppe von Zuschauern gebildet, die Olga nachschauten und mit ihren verrotzten Taschentüchern zum Abschied winkten.

 

Da stand sie nun, am Rande des Waldes.
Der Weg auf dem sie kam, führte weiter in die Dunkelheit.
Die ersten kleinen Äste der vertrockneten Sträucher am Boden berührten ihre braungebrannten Waden.
So als wollen diese, sie in den Wald hinein ziehen.
Olga, alias Rotkäppchen atmete noch einmal tief durch und wagte den ersten Schritt in die Finsternis.
Noch während sie diesen ersten Schritt tat, hoppelte ein weißes Kanickel hinter einem Busch hervor.
Dieses versperrte ihr den Weg und sprach:
"Geh nicht hinein, darin befindet sich eine Welt des Bösen. Viele Ritter haben es schon versucht mit ihr aufzunehmen.
Aber keiner ist jemals wieder gesehen worden."
"Wer ist IHR ?" fragte Olga
"Es ist des personifizierte Böse auf der Welt, ein Fiesling des Universums ..... man darf den Namen nicht aussprechen." erwiderte das weiße Kanickel
"Wer ist sie ... wieso darf man ihren Namen nicht nennen ?" hakte Olga weiter nach
In dem Moment griff das Kanickel in seine Umhängetasche und holte eine Taschenuhr heraus.
"Keine Zeit mehr ..... ich muss los." und hoppelte weiter und verschwand hinter dem nächstliegendem Busch.
Olga schaute dem Fellknäul verständnislos hinterher.
"Dann verpiss dich doch du häßliche Ratte von einem Kanickel." rief sie den weißen Wischmob hinterher.
Na toll, jetzt war sie genau so schlau wie vorher.
Sie raffte sich auf, schloss die Augen und trat in die dunkle Welt des Bösen.

 

Nach nur wenigen Schritten, war es um sie herum so dunkel, das sie nicht einmal den Eingang sehen konnte, der sie in den Wald geführt hatte.
Als wenn sie durch eine nicht sichtbare Barriere geschritten wäre.
Spärliches, karges Licht drang nur durch die vertrockneten oder verbrannten Baumwipfel. Gerade mal soviel das sie den Weg eben noch erkennen konnte.
Es war irgendwie unheimlich. Rotkäppchen hatte das Gefühl, als wenn 1000 Augenpaare auf sie gerichtet wären. Aber es waren nur 378.
Lautes Lachen in der Ferne, bedrohliches Stöhnen aus dem Unterholz und irgendwo hörte sie eine kleine Gruppe von Fröschen .... (Atemlos, einfügen)
Ohje, Rotkäppchen ist wirklich in einem Horrorwald gelandet.
Vorsichtig tastete sie sich mit ihren Koffern weiter um nicht den Weg zu verlassen.
Unter diesen Umständen könnte es Stunden dauern, bis sie bei ihrer Oma eintreffen würde.
Doch Oma hatte sie gerufen und brauchte ihre Hilfe. Also weiter, egal was passiert.
In der Dunkelheit verlor sie völlig das Zeitgefühl. Ihr kam es schon wie Stunden vor,
obwohl seit dem betreten des Waldes erst paar Minuten vergangen waren.
Immer wieder stolperte sie mit ihren Koffern und Taschen über Wurzeln und herab hängende Äste, die wie aus dem Nichts auftauchten und sie begrapschten.
Bäume die sich an wehrlose junge Frauen ranmachten ...... wie pervers ist das denn? (Ich will ein Baum sein)
Erfolgreich konnte sie sich immer wieder den Wurzeln entziehen,
doch ihr Gepäck hinderte sie am schnellen vorankommen, also entschied sie es erst einmal zurück zu lassen.
Nur ihre kleine Umhängetasche behielt sie.
In der Nähe hörte sie auf einmal ein Hilfeschrei. Nein, sie achtete gar nicht darauf .... das war bestimmt ein Trick um sie vom Weg ab zu bringen.
Doch immer wieder ...... "Hilfe Hilfe " .... und es schien näher zu kommen.
"Verdammter Mist, warum bin ich so hilfsbereit erzogen worden." murmelte sie vor sich hin und ging den Hilferufen nun doch nach.
Damit verlies sie auch den Weg.

 

Vor ihr lag dichtes Gestrüpp, das so nicht zu durchdringen war.
Olga überlegte kurz und griff in ihre Handtasche. Sie zog eine ca 1,2 Meter lange Machete heraus, um damit das Gestrüpp zu besiegen.
Das dauerte und dauerte. Immer wieder wuchsen die Büsche in rasender Geschwindigkeit nach. Sie war am verzweifeln. Nebenbei hörte sie die Hilferufe immer leiser werdend.
"Ich komme, ich komme .... warte noch einen kleinen Moment." rief Olga durch die Büsche hindurch, in der Hoffnung, derjenige hört es.
Ihr kam die Idee die Wurzeln von dem Gestrüpp zu attackieren. Fester, schneller, tiefer ..... fuchtelte sie mit der Machete.
Jetzt machten sich die ganzen KungFu Filme bezahlt. Ja, man lernt nie aus im Leben.
Endlich hatte Rotkäppchen es geschafft.
Sie trat hinter die Büsche und stand am Rand eines See`s. Keine Dunkelheit mehr. Hier war strahlender Sonnenschein.
Sie drehte ihr Haupt und blickte zurück in den dunklen Wald, den sie anfing zu hassen.
In dem See plantschte, ca 5 Meter vom Ufer entfernt, ein Wolf und kämpfte ums überleben.
Der Wolf sah Rotkäppchen und rief mit letzter Kraft: "Hilf mir .... bitte hilf mir."
"Nee, nee, nee ..... das du mich dann anschließend fressen kannst? Sauf du mal ruhig ab."
"Ich bin ein verzauberter Ritter .... ich bin kein Wolf. Mich hat eine böse Zauberin verwandelt."
"Hast du schon mal meine Haarfarbe gesehen ? Ich bin nicht blond ! "
Die Worte des Wolfes wurden immer leiser und kläglicher :"Bitte hilf mir ..... Bitteeeeeee. "
Hmm, vllt sagt er ja die Wahrheit dachte Olga ..... in dem Wald geschehen ja wirklich seltsame Dinge.
Kurz entschlossen fasste sie sich ein Herz und half dem Wolf.
Immer noch mit der Machete in der einen Hand bewaffnet, ergriff sie mit der anderen den Schwanz vom Wolf und zog ihn ans Ufer.
Sobald die Pfoten des Wolfes wieder festen Boden betraten, verwandelte sich der Wolf wirklich in einen Mann.
Wow, Olga konnte es nicht glauben .... der Wolf hatte die Wahrheit gesagt.
Nach Beendigung der Verwandlung, sagte der Ritter "Danke, vielen vielen Dank."
Olga konnte es immer noch nicht fassen, was da eben stattgefunden hatte.
Ein Ritter stand splitterfaser nackt vor ihr. Aus diesem hässlichem Wolf ist ein noch hässlicherer Mann geworden.
Einen kurzen Moment dachte sie : `Hätte ich ihn doch mal absaufen lassen
Der Prinz schaute an sich herunter und meinte. "Jetzt kannst du wieder los lassen, musst du aber nicht. " dabei konnte er ein leichtes Grinsen seinerseits nicht verhindern.
Olga schaute den Mann verstört und verständnislos an und wusste nicht was er wollte.
Sie sah nach unten und sah was der Prinz meinte.
Sie hatte immer noch sein Schwanz in der Hand.
Sie ließ ihn leicht angewiedert mit einer Schüttelbewegung los und lächelte dann verschmitzt.

Nach einer Weile der Begutachtung des anderen, stammelte der Prinz:
"Ich bin tapfere Ritter Klaus Jörg Estragon ...... ich danke dir holde Maid, das du mir das Leben gerettet hast.
Darf ich deinen Namen erfahren ? "
"Ich bin die Olga ..... was machst du eigentlich hier ?"
"Hab mich in dem Wald verirrt und dann kam so eine Zauberin. Ich bat sie mir zu helfen und einen Weg aus den Wald zu finden.
Sie hat hönisch gelacht und meinte, Erschnüffele dir den Weg nach draußen und verwandelte mich dann in einen Wolf.
Irgendwie wollte ich über eine Hecke springen und bin dann in dem See gelandet."
In Gedanken versunken hörte Olga ihm mit einem Ohr nur noch halbherzig zu.
Also ist die, die den Wald in eine Horrorlandschaft verwandelt hatte noch immer hier ?
Wo soll ich dieses verdammte Biest finden ? Wie schaffe ich es, das der Wald wieder wird wie früher ?
Hab ich die Tür vom Balkon eigendlich geschlossen ?
Fragen über Fragen quälten Olga auf einmal.
Um sie herum wurde alles leiser, das dämliche Geschwafel des Prinzen war in weite Ferne gerückt, obwohl er nur 2 Meter neben ihr stand.
Rotkäppchen sah mit leerem Blick auf den See und suchte Antworten auf ihre Fragen.
Doch sie bekam keine. Der See starrte nur doof zurück und verzog nicht eine Miene.
Olga ihre Besinnung kam langsam zurück und ihr Gehör auch .... denn sie hörte immer noch den Ritter ohne Rüstung hinter sich brabbeln.
Sie drehte sich um und sagte :"Ich muss weiter, machs gut Ritter Megatron."
"Estragon .... Klaus Jörg Estragon."
"Wie auch immer, ich muss weiter ... viel Glück bei der Suche zum Ausgang."
"Du kannst mich doch hier nicht so allein zurück lassen, so nackig wie ich bin." entbrüstete sich Ritter Klaus.
Olga kramte in ihrer Handtasche herum und holte einen Overal hervor und warf diesen dem Ritter zu.
"Ich muss zu meiner Oma, keine Zeit." und machte sich wieder auf, zum Weg in dem verhassten Wald.

 

Sie schritt ohne Mühen durch die Büsche, die sie vorher wie ein Kungfu Kämpfer massakriert hatte, hindurch und befand sich wieder
im stockdunklen Wald.
Ihre Augen mussten sich einen kleinen Moment an die Finsterniss gewöhnen, bevor sie ihren Weg fortsetzte.
Sich den Overal anziehend, hastete Ritter Estragon hinter Olga hinterher.
Dabei flog er mindestens 2 mal auf die Fresse. weil er den Anschluß an sie nicht verlieren wollte und dabei große Wurzeln, die quer über den Weg rankten, nicht bemerkte.
"Hey, hey ..... warte doch mal. " rief er keuchend Rotkäppchen hinterher.
"Keine Zeit ! " antwortete Olga ohne sich umzudrehen, ihren Weg weiter fortsetzend.
Auf einmal blieb sie stehen und lauschte in die Dunkelheit.
Endlich fertig angezogen, rannte Ritter Jörg sie fast über den Haufen.
Er holte tief Luft und wollte ansetzen zum reden.
Olga, erhob den Zeigefinger und machte ihm deutlich still zu sein.
Leise flüstert sie "Hörst du das ? 
Ebenso leise antworte Jörg "Ja ich höre das ..... das sind nur ein paar dumme Kanickel, die den ganzen Tag nur singen.
Die sind harmlos. "
"Woher weißt du das ?" fragte Olga mit fester aber immer noch leiser Stimme.
"Naja, als Wolf sieht man hier seltsame Dinge und die Kanickel sind den ganzen Tag nur am singen. "
Rotkäppchen dreht sich jetzt zum Ritter herum fragte ihn :
"Wenn du so viel herumgestromert bist, hast du da eventuell eine kleine Hütte gesehen ?"
"Lass mich mal ganz kurz überlegen .......... äääääääääääh nö. "
"Dann kann ich dich nicht gebrauchen ..... schwirr ab."
"Aber Olgilein, 4 Augen sehen doch mehr als 2 .... lass mich dir helfen zu deiner Oma zu gelangen."
"Ok, aber erstens, nenn mich nie wieder Olgilein und zweitens, halt dein Sabbel ..... ich bin eh schon gereizt genug."
Ritter Klaus Jörg schaute Olga glücklich an und gab einen Daumen nach oben. Mit der anderen Hand fuhr er mit zwei geschlossenen Fingern
über seinen Mund, als wenn er einen Reisverschluß schließen würde.
Gemeinsam setzten sie die Suche nach dem Häuschen von Oma fort.

 

Immer weiter, immer tiefer drangen beide in den Wald hinein.
Immer wieder von Wurzeln und herabhängenden Zweigen behindert, schlugen sie sich tapfer den Weg entlang.
Denn Olga hatte ein Ziel vor den Augen ....... Oma.
Den Weg vor ihnen immer im Blick, obwohl es sehr sehr dunkel war ..... gingen die beiden langsam aber sicher weiter.
Aus den Augenwinkeln erkannte Olga durch die herabhängenden Äster der Bäume eine kleine Lichtung, die wieder hell im Sonnenlicht erstrahlte.
Sie verließ den Weg und schlug sich wieder mit gekonnten Karate oder Kungfu durch die Büsche. Sie hatte den Dreh raus.
Rotkäppchen und ihr Begleiter standen auf einmal auf einer Waldeslichtung ..... mitten im Wald .... na sowas ?
Wo kommt denn da auf einmal eine Lichtung mitten im Wald her ?
Auf der anderen Seite, sah sie eine heruntergekommene Hütte. Total zerfallen.
Die Fenster hingen auf halb acht .... kann auch halb neun gewesen sein.
Ein Teil des Daches war schon in die Hütte hineingestürzt.
Hier hat schon lang keiner mehr gewohnt. Olga dachte mal nachzuschauen was innen im Haus ist. Vllt kann sie ja etwas gebrauchen,
was ihnen helfen würde ihren Weg schneller fort zu setzen.
Sie ging hinein und es stank fürchterlich. Als sie sich umsah, sah sie sieben zerbrochene Betten mit zerissenen Bettdecken darin stehen.
Mitten im Raum stand ein laaaaaaaaaanger Tisch, auf dem sieben Tassen und sieben Teller standen, auf denen verfaulte Essensreste lagen .... die aber schon knochenhart waren.
In der Bude lagen auf dem Boden sieben zerbeulte Nachttöpfe herum, deren Flüssigkeit darin schon eingetrocknet war.
Wer immer hier gehaust hat, ist schon lange weg.
Nach weiterem umsehen, konnte sie aber nichts wertvolles oder brauchbares finden.
Sie beschloss zu gehen.
Als sie die Bruchbude verließ, konnte sie den Herrn Ritter mit einem weißen Kanickel quatschen sehen .... verstand sie aber nicht.
Als sie sich näherte, drehte das Kanickel sich um .... schaute auf seine Uhr und verschwand wieder.
Hoppel Hoppel ... weg wars.
"Was wollte das Fellknäuel denn von dir ?" fragte Olga
"Wir sollen uns beeilen, wir hätten nicht mehr viel Zeit .... wir sollten den Weg nicht verlassen .... mehr hat er mir nicht gesagt."
erwiederte Ritter Klaus.
Olga winkte ab und begab sich wieder zum dunklen Pfad .... irgendwie musste dieser ja zu ihrer Oma führen.
Kurz bevor sie die Lichtung wieder verliesen, warf sie nochmal einen Blick zurück auf die Hütte
und ärgerte sich, das sie hier sinnlose wertvolle Zeit verschwendet hatte.
Oder sollten diese Dinge, die sie jedesmal vom Weg abkommen ließen, sie aufhalten ? Hatte das Kanickel recht mit der Zeit ?
Wäre sie schon weiter, wenn sie den Weg nicht verlassen hätte ? Lebt Oma noch ? Wo ist mein Vodka ?
Fragen über Fragen quälten sie ..... und der Ritter schaute sie nur doof an und grinste.

 

Total genervt holte Olga tief Luft und atmete laaaaaaaaangsam aus um sich ein wenig zu beruhigen.
Sie schaute völlig gefrustet den Idioten von Ritter an, der auch zu nichts zu gebrauchen war und fragte sich
`wozu schlepp ich diesen Heini eigentlich mit mir rum ?`
Der Ritter machte ein freundliches Gesicht und lächelte Olga an. Das brachte sie innerlich noch mehr zum kochen.
"Halts Maul du Spasti ! " schrie sie ihn ohne jeglichen Grund an.
Aber irgendwie ging es ihr danach etwas besser.
Ritter Klaus Jörg Estragon wusste nicht wie ihm geschah und war völlig per plex, das Rotkäppchen ihn anschrie.
War er der Grund, das Sie schlechte Laune hatte ? Oder hatte sie was schlechtes gegessen ? Musste sie vllt auf Klo ?
Oder war der rote Fluss übergelaufen und sie hatte keine Wattestäbchen dabei ?
Tja, auch dem Ritter quälten Fragen, worauf er wohl nie eine Antwort bekommen würde.
Nach einer kurzen Entspannungsphase meinte Rotkäppchen:
"Wir müssen weiter, Oma wartet."
Nachdem sie es ausgesprochen hatte, wand sie sich wieder dem Weg zu und stapfte los.
Völlig in Panik stand Ritter Klaus auf und hastete ihr nach.
Anscheinend hatte er Angst allein gelassen zu werden und nie wieder aus dem verwunschenen Wald heraus zu kommen?
Oder er hatte Angst, das ihm die Karnickel die Ohren vollsingen würden?
Oder er ging Olga nur hinterher, um ihren geilen Knackarsch mit seinen Klupschaugen aufzusaugen?
Wer weiß, wer weiß.
Auch wir als Hörer stehen vor Fragen, die wir nie beantwortet bekommen.
Das Leben ist so ungerecht.

 

Der Wald ist in der Zwischenzeit so dunkel geworden, das man kaum noch seine Hand vor Augen sehen konnte.
Den Weg entlang zu gehen, wurde immer beschwehrlicher.
Einerseits brauchte man immer mehr Zeit, um über die Hindernissen hinweg zu steigen, die immer häufiger den Weg versperrten,
andererseits, bedeutet es eventuell das man dem Ziel immer näher kommen sollte.
Beide kämpften sich über und durch die Hindernisse tapfer durch.
Durch das Gestrüpp und das Unterholz kämpfend, hatte Olga sich schon viele Kratzer und Schnitte auf ihrer zarten braungebrannten Haut geholt.
Aber sie gab nicht auf.
Auch ihr Begleiter, der Ritter Klaus packte tatkräftig mit an ..... dennoch immer ein Blick auf Olgas geilen Arsch.
Irgendwie schien ihn das aufzugeilen .... naja, er war halt auch nur ein Mann.
Ihnen kam es vor wie Tage oder Wochen, seit dem sie in dem Wald unterwegs waren.
Doch dann sah Olga einen Schimmer von Licht durch das dichte Gestrüpp.
Das gab ihr erneut Kraft, sich da durch zu ackern.
Wie eine wild gewordene Furie, die man auf einen Foltertisch gespannt hatte und die schlimmste Foltermethode an ihr anwendete,
kämpfte sie sich bis zu dem Licht hindurch.
Und sie wurde belohnt. Sie hatten es geschafft.
Erneut standen sie auf einer Lichtung im Wald und sahen das Haus von Oma.
Endlich. Endlich ist sie bei Oma.
Total erschöpft lies sich Rotkäppchen und Ritter Klaus erst einmal auf die Wiese nieder um ein wenig Luft zu holen.
Nur eine Minute ausruhen, dann wollten sie zu Oma gehen.
Während sie so auf der Wiese saßen und tief durchatmeten, beobachteten sie all die Tiere, die hier herum liefen.
Es schienen alle Tiere aus dem Wald gewesen zu sein. All die Geschöpfe sind aus dem verzauberten Wald, hier auf diese Lichtung geflüchtet.
KLeine und große Bambies, Elefanten, Füchse, Hasen, Giraffen, Nashörner, Wildschweine.
Auch ein lang vergessenes Geschöpf, von dem man glaubte das es so nicht mehr geben sollte...... ein Korkenschwein.
Und das verrückte an der Sache ist .... alle Tiere waren hier, auf dieser einen Lichtung, Freunde.
Im wahren Leben würde jeder Elafant die Wildschweine jagen und auffressen, die Giraffen würden die Nashörner poppen und die Füchse und Hasen sagen sich den ganzen Tag >Gute Nacht < ... doch hier taten sie sich kein Leid untereinander an, alle waren friedlich zueinander.
Es war eine magische Lichtung in einem magischen Wald.
Mitten auf der Lichtung stand Omas Haus. Ein schon in die Jahre gekommenes altes kleines Häuschen.
Die Mauern haben schon lange keinen Putz und Mörtel mehr gesehen. Das Dach aus Stroh wurde dünn und müsste mal erneuert werden.
Eigentlich müsste man das Haus niederreißen, aber alte Pflanzen vertragen keinen Ortswechsel .... meistens gehen diese dann ein.
Und Oma ist so eine Pflanze. 384 Jahre hat Oma schon auf dem Buckel.
Sie hat schon viel gesehen in ihrem Leben. doch das zu erzählen, würde hier den Rahmen sprengen und bedarf vllt mal einer eigenen Geschichte.

 

Neben Rotkäppchen lag ihr Begleiter immer noch nach Luft japsend sinnlos herum.
"Los jetzt, genug ausgeruht ..... wir müssen zu meiner Oma."
Mit leicht schmerzenden Körpern, standen Rotkäppchen und Ritter Klaus quälend von der Wiese auf und
gingen geradewegs auf das kleine Häuschen zu.
Der Weg dahin schien ewig und endlos zu sein .... obwohl es nur 100 Meter waren.
Wie zum greifen nah erschien das Haus und doch soweit weg.
Irgend etwas war hier nicht richtig .... sie liefen und liefen, aber kamen ihrem Ziel nicht näher.
Nach einer Stunde laufen hielt Rotkäppchen inne.
"Hier stimmt was nicht ... wir hätten schon längst an der Tür sein müssen."
"Stimmt, du hast vollkommen Recht .... hier stimmt was nicht, aber keine Ahnung was das sein könnte."
"Warte mal, die ganze Zeit hat man versucht uns vom Weg abzubringen, indem man immer wieder Hindernisse in den Weg gestellt hatte.
Jetzt ist der Weg frei und wir kommen einfach nicht hin ..... was sagt uns das mein Ritter ?"
Klaus fing an zu grübeln und dachte nach ..... zumindestens lies er das so aussehen.
Nach einer Weile meinte er mit voller Überzeugung: "Ich hab keine Ahnung." und zuckte dabei mit den Schultern.
"Du bist aber auch ein Vollhonk ..... wir müssen vom Weg runter ...... über die Wiese müssen wir einen Weg zum Haus suchen.
Ich frag mich wie du in den Stand des Ritters gekommen bist ?"
Klaus schaute schämend nach unten und flüsterte : "Das willst du lieber nicht wissen."
"Ach, ich will es nicht wissen." setzte Rotkäppchen schnell nach.
Beide liefen auf der Wiese, an all den Tieren vorbei, um das Haus kreisend.
Wie eine Spirale liefen sie um das Haus, kamen dabei mit jeder Umkreisung immer näher.
Nur wenn sie an den Elefantittis vorbei liefen, mussten sie aufpassen.
Denn diese waren gierig auf Menschenfleisch ..... ja ja, nicht nur Wildschweine und Karnickel werden von denen gejagt und verspeist,
sondern auch Menschenfleisch waren für die ein Leckerbissen.
Doch Rotkäppchen und Ritter Klaus entkamen diesen immer mit geschickten Verenkungen.
Sah zwar in dem Moment immer so aus als wenn sie Breakdance üben würden,
aber es war nur ein Ausweichen vor diesen elendigen langen Rüsseln von den Tanten ...... den Elefantanten .... Eletanten.
Na ihr wisst schon was ich meine.

 

Nach stundenlanger Umkreisung des kleinen Hauses, das mitten auf der Lichtung im Wald stand, hatten sie es endlich geschafft.
Mit dem letzten Schritt erreichten sie die erste von 5 morschen Stufen, die zum Haus hinauf führten.
Das Holz der Stufen knarzte und ächzte unter ihren Füßen, als sie diese empor stiegen.
jeder Schritt klang so, als wenn die Stufen gleich unter ihnen zusammenbrechen würden. Aber sie hielten.
Naja, die Treppe und das Fachwerk des Häuschen wurden aus alter deutscher Eiche gefertigt .... das sollte mindestens 1000 Jahre halten.
Klopf, klopf, klopf.
Vorsichtig und dennoch bestimmend, klopfte Rotkäpcchen an die Tür und rief: "Oma ? Bist du da ? Ich bins, Olga."
Keine Reaktion.
Rotkäppchen wurde etwas energischer mit dem Klopfen "Omaaaaa, bist du zu Hause ?"
Sie legte das Ohr an die Tür, ob sie etwas hören konnte.
Von innen hörte sie leicht stöhnende Geräusche, begleitet von schweren Atemzügen.
Von Panik ergriffen, das Oma auf dem Boden liegen würde, drückte sie ihr gesamtes Gewicht, was ihr zarter Körper zur Verfügung stellte, gegen die Tür. Ein zweiter leichter Ruck und die Tür, die nur klemmte, sprang auf.
Rotkäppchen ging hinein und schaute sich um. Sie entdeckte ihre Oma, mit hochgezogenem Nachthemd, was aussah wie 6 Monate nicht gewaschen, verkranft auf dem Klo sitzen. Die Augen weit aufgerissen mit roten Kopf sah sie Rotkäppchen erschrocken an.
Rotkäppchen machte sich Sorgen und fragte: "Oma, warum hast du so große Augen, ist alles ok bei dir ?"
Oma voll genervt von der Frage antwortete gequält: "Kann ich hier nicht mal in Ruhe kacken ?"
"Und warum hast du den Mund soweit aufgerissen ?" .... "Na warum wohl ? Weil ich bei dem Gestank kaum atmen kann."
Als Ritter Klaus die Oma so auf der Schüssel sitzen sah, wusste er nicht so richtig ob er lauthals zu lachen anfangen sollte oder sich vor Ekel abwenden soll.
Das ist wie bei einem Unfall .... es ist schlimm, aber wegschauen kann man auch nicht.
Während er am überlegen war stieg ihm der penetrante Duft, von der Wurst, die Oma in der Schüssel abgelegt hatte, mit voller Wucht in seine Nase.
Auf einmal überkam ihm ein Verlangen des Würgens. (Urg Urg Urg Urg)
Mit letzter Kraft rissen sich seine Augen von der Wurstausbrütenden Oma los und er folgte Rotkäppchen.
Mit tränenden Augen, entgleistem Gesicht und einer verzerrten Fresse, schaute er gequält Rotkäppchen an: "Luft, ich brauch Luft."
Rotkäppchen rollte mit den Augen und meinte. "Hab dich nicht so, von dem bissel stirbst du schon nicht. Stell dir vor, als Oma noch jung war, wurde sie in den Kriegen als Massenvernichtungswaffe eingesetzt ....... das hier ist doch noch harmlos." und damit beschäftigte sie sich weiter mit der Tablettensuche.
Ritter Klaus, der schon anfing blau anzulaufen, rettete sich an ein Fenster und riss es weit auf. Mit letzter Kraft konnte er seinen Kadaver nach außen hängen und sich seinem Würfelhusten entledigen.
Frische Luft drang in in die Hütte und lies den Mief der letzten 200 Jahre und das Massenvernichtungsgas in die weite Welt hinaus.
Ritter Klaus ging es schon etwas besser. Aber die Tiere auf der Lichtung fielen eins nach dem anderen um. Tot durch ersticken von verseuchter Luft.
Mit kurzen Schritten, das Nachthemd auf halb acht, die Schlüpper noch halb in der Kniekehle hängend, kam Oma aus dem Klo geschlurft. Dieser Anblick war graußam und zwang Ritter Klaus sich erneut seinem Würfelhusten entledigen.

 

"Hast du meine Tabletten gefunden ?" fragte Oma schroff.
"Nee Oma, in dem Sauhaufen hier kann man doch nichts finden .... du musst hier mal saubermachen und aufräumen." entgegnete Rotkäppchen
"Ach, papalapap ... ich krieg doch eh kein Besuch. Diese Trottel aus dem Dorf haben doch alle Angst durch den Wald zu rennen."
"Ja, was ist eigentlich mit dem Wald ?" fragte Rotkäppchen beiläufig, dabei immer noch in dem Schweinestall von Bude, Oma ihre Tabletten zu suchen.
"Naja, eines Tages stand so ne junge Bitch vor meiner Hütte. Sie Sagte, das sie auf der Suche nach einem Stein wäre."
"Was für ein Stein ?" unterbrach sie Rotkäppchen.
"Der Stein des Schweißens .... sagte sie."
"Was für ein Stein ?" ...... "oder war es der Stein des Schmeißens ? ... ich weiß nicht mehr. Jedenfalls hab ich der doofen Tussi gesagt das ich so etwas nicht habe.
Aber sie sagte, das ihr Spiegel ihr gesagt hatte, das sie diesen seltsamen Stein hier finden würde. Und falls ich ihn ihr nicht geben würde, dann würde sie mich mit einem Fluch des Dauerkackens belegen."
"Und hast ihr den Stein gegeben ?" fragte Rotköppchen neugierig.
"Ich weiß doch nicht mal wo ich mein Tabletten habe, wie soll ich denn wissen, ob ich so ein blöden Stein habe."
Rotkäppchen schaute Oma fragend an und schüttelte den Kopf "Würdest du Ordnung halten Oma, dann würdest du auch alles finden."
"Vergiss nicht was du sagen wolltest .... ich muss kacken ! " Oma drehte sich um und schlurfte in schnellen Schritten wieder Richtung Donnerbalken.
"Vielleicht war es ja auch der Stein der Weißen ?! " rief Rotkäppchen genervt hinterher.

 

Knallende und langgezogene dunkle Töne entwichen dem Raum, auf dem die Oma gerade saß.
Ab und an kam ein "Nein " oder ein "Verdammt " und zwischendurch immer wieder ein erleichtertes Stöhnen.
Rotkäppchen suchte weiter und weiter, währendessen Ritter Klaus, sich aus dem Fenster beugend, versuchte frische Luft in sich rein zu saugen.
Als er seinen Blick über die Lichtung streifen ließ, sah er die letzten Tiere torgelnd auf den Boden sinken.
Rotkäppchen machte das alles nichts aus, denn die ist mit dem Gestank der Oma ja groß geworden.
Auf einmal fand sie einen schwarzen glänzenden Stein unter einem der alten schon leicht angemoderten Sessel. Sie hob ihn auf und rief zur Oma ins Klo
"Ich hab einen Stein gefunden, einen schwarzen .... könnte es der Stein sein, den die Trulla haben will ?"
"Weiß ich doch nicht, ich kann mich nicht mal dran erinnern, das ich das gegessen habe, was bei mir raus kommt .... wie soll ich dann wissen wie der Stein aussieht. "
Als Ritter Klaus das hörte, das der Stein gefunden wurde, kam er mit seiner Birne wieder in die Bude und forderte Rotkäppchen mit energischer Stimme auf "Gib ihn mir ! "
"Warum soll ich ihn dir geben ? " "Dieser Stein gehört mir, lange hab ich ihn gesucht .... den Stein des Scheißens."
Bei diesem Satz wurde seine Stimme heller und verweiblichte sich. Oh, es war nicht mehr der Klaus sondern die Klaus.
Auf einmal fingen kleine Lichter um ihn herum an zu tanzen, so klein wie Glühwürmchen. Sie schwebten und umkreisten ihn. Je öfter diese ihn umkreisten, desto mehr Lichter wurden es.
Bald war der Ritter in ein Meer von tanzenden, weiß glühenden Lichtern eingehüllt. Durch das herumschwirren erzeugten diese kleinen Lichter einen lautes Summgeräusch,
was in den Ohren Schmerzhaft war. Ritter Klaus war nun vollkommen eingehüllt von diesem weißen blendenden Licht. Immer heller und heller wurde diese Gestalt.
Ein Wesen aus Licht erhellte die gesamte vermüllte Hütte und man konnte jeden Dreckfleck auf dem Boden und den Wänden erkennen.
"Wer bist du ? " fragte Rotkäppchen.
Dann gab es einen Knall und die Lichter flogen wie bei einer Explosion von dem Körper weg und erloschen bevor sie den Boden erreichten.
Eine geile rassige Schönheit, lange schwarz e Haare, die auf dem langen schwarzen Kleid bis zum Arsch reichten, in der rechten Hand ein langer Stab mit einem blauen leuchtenden Edelstein, stand auf einmal vor Rotkäppchen.
"Der Stein gehört mir, gib in mir und deine Oma wird von dem Kackwahnsinn befreit" sagte sie.
Rotkäppchen wiederholte ihre Frage energischer "Wer zur Hölle bist du ? "
"Ich bin Barbara ! " sagte sie und setzte ein verschmitztes Lächeln auf.


"Barbara ? sollte ich dich kennen ? und was willst du mit dem Stein ? Wieso ist der dir so wichtig ? "
"Das geht dich überhaupt nichts an." sagte Barbara mit leicht wütender Stimme
"Möchtest du das Oma ihre Durchfallorgie beendet oder nicht ? "
"Ja, das will ich."
"Also, gib mir den Stein ! "
Rotkäppchen hörte nebenbei immer wieder das Gestöhne aus dem Kackzimmer, auf der ihre Oma seit Tagen verweilte. Sie wollte das dies endlich aufhört. Das hat ihre Oma nicht verdient.
Zögerlich und unentschlossen überreichte sie den Stein an Barbara.
"Sehr gute Entscheidung." sprach Barbara mit höhnischer Stimme.
"Nun befreie meine Oma von dem Kackwahnsinn." forderte Rotkäppchen
"So soll es sein ! " sagte Barbara. Sie breitete ihre Arme aus und schties den Stab kräftig auf den Boden. Der blaue Edelstein fing an zu leuchten und sie sprach, den Kopf gach oben gerichtet:
"Du Braune Macht, beenden sollst du nun dein Werk
noch einmal kräftig mit `nem Feuerwerk
begib dich dann nach dieser Tat
in die Welt und verübe dort dein Attentat "
Beim Aufsagen dieses Spruches, verwandelte sich Barbara wieder in dieses grelle Licht aus tanzenden kleinen Lichtern und entschwand durch das offene Fenster und ward nicht mehr gesehen.
Rotkäppchen versuchte ihr hinterher zu schauen, doch sie war weg.
Doch sie konnte sehen, wie alle Tiere der Lichtung wieder aufstanden und ihrer Beschäftigung nach gingen. Der dunkle wald am Rand der Lichtung wurde wieder hell.
Das Grün der Blätter kam zurück, so wie sie es früher kannte.
Oma, die von all dem was eben passiert war nix mitbekommen hatte, kam aus dem Klo, total verschwitzt und fick und fertig.
"Ich glaube mein Arsch ist kaputt .... es kommt nix mehr raus." sagte sie zu ihrer Enkelin.
"Nein Oma, es ist vorbei ... du bist dein Durchfall los."
"Oma, was hälst du davon wenn su zu mir ziehst ? Denn dann kann ich dir schneller helfen, wenn mal was ist. Du bekommst ein eigenes Zimmer und das Klo hat sogar ne Wasserspülung.
was sagst du dazu ? "
"Wenn du meinst mein Kind ? Ich will dir aber nicht zur Last fallen."
"Nein, das wirst du nicht .... ich bin sowieso den ganzen Tag arbeiten, dann hast du deine Ruhe."
Oma willigte zögerlich ein, denn das hier war ihr zu Hause .... sie kannte nichts anderes, aber sie sah ein, das es auch Vorteile hatte, wenn sie bei Rotkäppchen wohnen würde.
Gemeinsam packten sie die wenigen Habseeligkeiten von Oma zusammen und verließen die Hütte, in der Oma ihr ganzes Leben verbrachte.
Als beide am Rand der Lichtung ankamen, blickten sie noch einmal auf das Haus und die Lichtung mit all ihren Tieren zurück, für einen letzten Abschied.
Als ob das Haus gewusst hatte, das es nun nicht mehr gebraucht wurde .... fiel es krachend in sich zusammen.
Oma säufzte ein wenig bedrückt aber auch erleichtert und begab sich zusammen mit ihrer Enkelin auf den Weg in ihr neues zu Hause.
Den Rest des Sommers verbrachten beide mit viel Alkohol auf dem Balkon von Olga.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
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